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Die Möglichkeiten und Vorteile von Wohnriester

Wenn man über die Riester-Förderung redet – und dann speziell über Wohnriester, dann heißt es oft: Das ist viel zu kompliziert und bringt mehr Aufwand als Nutzen. Selbst viele Berater und sogar Verbraucherschützer (wie neulich in einer Talk-Show) geben offen zu, dass sie das Ganze nicht verstehen. Zugegeben, es ist wirklich nicht ganz einfach. Aber genau das ist doch die Aufgabe von Beratern, sich  damit auseinander zu setzen und Ihnen die Vorteile aufzeigen. Und wenn man das tut, dann kommt man auf sehr interessante Ergebnisse. Damit ist gemeint, dass man immerhin je nach Situation und Lebensverhältnisse locker mal 10.000 € bis über 50.000 € sparen kann bei einer Baufinanzierung. Auch wenn sich der Staat im Alter einen Teil dieser Förderung zurück holt (Faustformel: etwa ein Drittel), ist das doch viel Geld, auf das man nicht unbedingt verzichten sollte.

 

Die wichtigsten Regelungen, die beim Wohnriester gelten, finden Sie in der Anlage – den meisten von Ihnen, mit denen ich bereits gesprochen habe, habe ich dieses Blatt bereits ausgehändigt. Ergänzend dazu möchte ich jetzt nochmal darauf eingehen, welches die gängigsten Möglichkeiten und Spielarten  beim Wohnriester sind und welche Vorteile diese für Sie bringen können: 

 

-          Millionen Menschen besitzen bereits einen Riester-Vertrag, um sich eine zusätzliche Altersversorgung aufzubauen. Wenn das der Fall ist  und Sie entschließen sich dazu eine eigene Immobilie zu erwerben oder neu zu bauen macht es durchaus Sinn zu überlegen, inwieweit man das bereits angesparte Guthaben mit in die Finanzierung einbringt. Das ist insbesondere dann sehr ratsam, wenn die Eigenkapitaldecke ohnehin nicht sehr hoch ist oder wenn es durch dieses Eigenkapital gelingt z.B. aus einer über 90%-Finanzierung (bezogen  auf den Wert der Immobilie) eine unter 90% - Finanzierung zu machen. Damit kann man den Zinssatz z.B. bei der ING DIBA um 0,25% senken.                                                                                                                                Sie haben also 2 positive Effekte:  Einmal ist die Kreditsumme etwas geringer und zusätzlich hat man einen günstigeren Zinssatz – mehr kann man nicht sparen. Nun kann man weiter entscheiden, ob man weiter seinen Riester-Vertrag für die zusätzliche Altersvorsorge anspart oder das Geld künftig in ein Riester-Förderdarlehen steckt.

 

-          Das Riester-Förderdarlehen ist die unbekannteste Form der Wohn-Riester-Förderung – auch deshalb, weil diese Form bei weitem nicht alle Banken anbieten (z.B. keine Sparkassen und Volksbanken). Bei einem Riester-Darlehen bekommen Sie zusätzlich zu Ihrer „normalen“ Tilgung  die entsprechenden jährlichen Zulagen(bei einer zweiköpfigen Familie können das bis zu 908 € pro Jahr sein). Diese Zulagen werden als Sondertilgung in das Darlehen eingezahlt. Das senkt den Zinsaufwand und  bewirkt, dass Sie das Darlehen schneller zurück gezahlt haben.                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die größten Vorteile haben dabei Familien mit mehreren kleinen Kindern  - die bekommen die höchsten Zulage. Singles oder Ehepaare, die recht gut verdienen bekommen zwar nicht so viel Zulagen. Dafür profitieren sie jedoch von recht hohen Steuervorteilen. Der größte „Sponsor“ ist jedoch bei vielen Berechnungen die Bank selbst, denn die Zinsen und Zinseszinsen, die aufgrund der Sondertilgungen gespart werden sind weit höher als die Zulagen selbst.                                                                                                                                                                                                                          Die größte Einsparung, die ich in diesem Jahr errechnete waren  55.000 € im Laufe der ganzen Finanzierung (Zulagen + Zinseinsparungen + Steuererstattungen).

 

-          Die bekannteste Möglichkeit in den Genuss der Wohnriester-Förderung zu kommen ist die Möglichkeit über die Bausparkassen (das bieten alle Banken und Bausparkassen an). Für jemanden, der weiß, dass er künftig mal kaufen oder bauen möchte ist das durchaus eine gute Möglichkeit, sein Eigenkapital anzusparen. Meistens ist es zwar so, dass es nicht  klappt, dass man genau dann, wenn der Bausparvertrag zuteilungsreif wird auch kauft oder baut (meistens möchte man das bereits vorher). Dann kann man jedoch zumindest eine Teilsumme des Bausparvertrages  einlösen und hat damit bereits eine gute Eigenkapitalbasis. Das wirkt sich dann wiederum positiv aus auf den Zinssatz des restlichen benötigten Darlehens.    

 

Es gibt noch weitere Möglichkeiten, wie man mit Wohnriester die Finanzierung verbessern kann und Kosten (Zinsen) sparen kann – aber das wird dann individuell von mir vorgeschlagen, und nur dann, wenn es wirklich sinnvoll ist.  Auf jeden Fall macht es Sinn, sich immer auch eine solche Möglichkeit durchrechnen zu lassen – vor allem wenn man überhaupt noch keine Riester-Förderung in Anspruch nimmt. Bei meinen Variantenrechnungen finden Sie immer mindestens eine Variante, wenn es für Sie sinnvoll sein könnte. Ob Sie das dann wirklich auch machen wollen, das ist dann Ihre Entscheidung.

 

Für diejenigen, die bereits einen Riester-Vertrag besitzen kommt dann die Frage auf – ob der bestehende Riester-Vertrag weiter angespart werden soll oder ob es mehr Sinn macht auf die Wohnriester-Variante umzusteigen. Diese Frage kann immer nur individuell beantwortet werden – auch dafür bin ich als Berater gefragt, um Ihnen bei der Entscheidungsfindung zu helfen. 

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