Es gibt verschiedene Faktoren, die bei der Wahl der richtigen Zinsbindung berücksichtigt werden müssen. Zum einen ist dies das ganz persönliche Sicherheitsbedürfnis jedes Einzelnen, die Berücksichtigung der persönlichen Einkommenssituation sowie die Höhe der Kreditsumme bzw. die noch vorhandene Restschuld des Darlehens. Im folgenden gehe ich auf diese 3 Faktoren noch etwas genauer ein...
- Das Sicherheitsbedürfnis:
Wer wenig Eigenkapital einsetzen kann und dadurch eine höhere Kreditsumme benötigt sollte eine längere Zinsbindung in Erwägung ziehen. Denn: Wer heute z.B. ein Darlehen in Höhe von 150.000 € aufnimmt und dies mit nur einem Prozent tilgt, hat nach 10 Jahren immer noch eine Restschuld von 130.000 €. In diesem Falle sollte auf alle Fälle eine Zinsbindung von 15 Jahren oder länger gewählt werden, um eine gewisse Planungssicherheit für seine Finanzierung sicher zu stellen...
- Die Einkommenssituation:
Als Faustregel kann man sagen, dass die monatliche Keditrate 40% (maximal 50% bei Berücksichtigung der Nebenkosten und ggf. weiterer Kredite) des monatlichen Nettoeinkommens nicht übersteigen sollte. Dabei macht es jedoch einen Unterschied, ob man im Monat 3.000 € oder 7.000 € zur Verfügung hat. Hieraus kann man den Schluss ziehen, dass jemand mit knapper Bonität sich zu langen Zinsbindungen hingezogen fühlen sollte. Denn: Wer weniger finanziellen Spielraum hat, für den wird eine Verteuerung der monatlichen Rate bei der Anschlussfinanzierung zu einer echten Gefahr, dass das Anschlussdarlehen womöglich nicht mehr bedient werden kann. Bei meinen Beratungen rechne ich momentan immer mit einem Anschlusszins von 5% p.a. - sozusagen als Worst-Case-Szenario...
- die Restschuld nach der Zinsbindung
Es ist ratsam mehrere Tilgungsszenarien durchzuspielen mit verschiedenen Zinsbindungen von z.B. 10 bis 20 Jahren, um zu sehen, wie groß bei einer zu leistenden monatlichen Rate die Restschuld ist. Danach muss man die finanzielle Situation in 10 bis 20 Jahren einschätzen. Dabei sind verschiedene Einflussfaktoren zu berücksichtigen:
- Ist in den nächsten Jahren ein größerer Geldzufluss zu erwarten?
- Wie kann sich die Einkommensituation entwickeln?
- Wie sieht die Ausgabensituation in der Zukunft aus?
- Ist z.B. Familienzuwachs geplant?
- Wann ist der Rentenbeginn - schafft man es das Darlehen bis zur Rente (oder sogar davor) abzuzahlen? Muss evtl. zum Rentenbeginn die monatliche Rate angepasst werden?
Es gilt also viele Einflussfaktoren zu bedenken um auf der Basis der persönlichen Voraussetzungen und Wünsche einen klugen Finanzierungsplan aufzustellen - jenseits der pauschalen Angebote, die man an jeder Ecke bekommt.
Gern unterstütze ich Sie dabei, das passende Konzept (mit der richtigen Zinsbindung) zu "stricken". Ein Anruf genügt ;-)
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