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Zinsen 2021 und Ausblick 2022

Zinsrückblick für 2021

Zu Beginn des Jahres bewegten wir uns wieder nahzu auf dem Niveau des historischen Tiefs - im Laufe des ersten Halbjahres stiegen die Zinsen bis Mitte Mai um etwa 0,4% um dann im Sommer wieder etwas zu sinken, das gleiche Prozedere geschah dann wieder im 2. Halbjahr - die Zinsen entwickelten sich wieder nach oben - aber auf einem noch etwas höheren Niveau.

Anfang November lag das dieshährliche Zinsniveaus am höchsten - inzwischen hat sich der Zinsmarkt wieder etwas entspannt, so dass wir im Niveau wieder ca. 0,3% höher liegen als zu Beginn des Jahres

Man kann also sagen, die Zinsen bewegen sich momenten immernoch auf einem sehr niedrigem Niveau - das reltiviert sich jedoch ein Stück weit, denn im gleichen jahr sind die Immobilienpreise aufgrund des zu niedrigen Angebots und der weiterhin hohen Nachfrage wieder kräftig angestiegen. Das ist natürlich für potentielle Immobilieninteressenten eine schlechtere Ausgangslage als noch vor ein oder zwei Jahren.

Wie sind die Aussichten für 2022?

Wie erwartet kündigte die Europäische Zentralbank (EZB) kürzlich an, das billionenschwere Pandemie-Notprogramm PEPP Ende März 2022 auslaufen zu lassen. Den Leitzins beließ sie bei 0,0 Prozent, den Einlagesatz bei minus 0,5 Prozent. tagesschau.de zitiert EZB-Präsidentin Christine Lagarde mit den Worten, es sei sehr unwahrscheinlich, „dass wir die Zinsen im Jahr 2022 anheben“. Auf die drückende Inflation reagierten andere Notenbanken stärker, beschreibt die NZZ. Die britische Bank of England erhöhte als erste der großen Zentralbanken weltweit den Schlüsselsatz von 0,1 Prozent auf 0,25 Prozent. Die US-Notenbank Fed beschloss, ihre Anleihekäufe massiver zurückzudrehen und bis Sommer 2022 auslaufen zu lassen. Zudem sollen kommendes Jahr die Zinsen dreimal erhöht werden, danach sind Erhöhungen für 2023 und 2024 geplant, so Zeit Online.

Von „vorläufiger Inflation“ spricht kein Notenbanker und keine Notenbankerin mehr. Sie moderieren vielmehr den Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik an, was mittelfristig indirekt zu steigenden Bauzinsen führen dürfte. Ich rechne allerdings mit nicht sehr großen Zinssprüngen, sondern eher mit einem leichten, aber merklichen Anstieg. Schon 0,3 Prozent mehr bei den Zinsen können ein Darlehen von 350.000 Euro bei zehnjähriger Zinsbindung um fast 6.000 Euro verteuern.

Wer also mit der Idee spielt, ein Darlehen abzuschließen, sollte sich die aktuell noch günstigen Konditionen sichern.